Kochen mit Kindern: Darauf sollten Sie achten

Mutter und Kind kochen zusammen Spaghetti Bolognese in der Küche Lesezeit: 5 Minuten

Die Zubereitung von Speisen fasziniert schon die Kleinsten. Gebannt schauen sie Mama oder Papa dabei zu, wie diese einfaches Gemüse oder Obst in leckere Mahlzeiten verwandeln. Riesig ist die Freude dann, wenn Kinder sich selbst am Kochen beteiligen dürfen.

Auch für Sie als Eltern ist Kochen mit Kindern ein echter Spaß. Entscheidend ist jedoch, dass Kinder in einer sicheren Umgebung und mit einem starken Partner an ihrer Seite die Wunderwelt Küche für sich entdecken können.

Kochen fördert die Entwicklung

Wenn Kinder in der Küche helfen dürfen, wirkt sich dies auf vielfältige Art und Weise positiv auf ihre Entwicklung aus. Entscheidend ist hierbei die Tatsache, dass Kinder erfahren, wie sich durch ihre eigenen Hände Dinge verändern und verwandeln können.

Sie selbst werden schnell merken, dass Kochen mit Kindern auch die Bindung zwischen Eltern und Nachwuchs beeinflusst. Ähnlich wie bei gemeinsamen Bastelarbeiten verfolgen Sie und Ihr Kind hier ein gemeinsames Ziel. Sie selbst teilen ihm durch die Erlaubnis, in der Küche helfen zu dürfen, mit, dass Sie Vertrauen in seine Fähigkeiten haben und es als Helfer zu schätzen wissen. Die Folge sind neben einem wachsenden Selbstbewusstsein auch bessere motorische Fähigkeiten, denn Schneiden, Rühren und Kneten erfordern besonderes Geschick.

Doch auch das Wissen Ihres Kindes wächst mit jeder neuen Aufgabe. So entdecken Kinder in der Küche die unterschiedlichsten Nahrungsmittel. Dies beeinflusst sogar das spätere Leben, denn gesunde Ernährung findet ihren Ursprung schon im Kindesalter. Viele Kinder freuen sich auch, wenn ihre Eltern ihnen während des Kochens etwas über Vitamine und Inhaltsstoffe erzählen. Ganz nebenbei wird die Küche dann zu einem spannenden Lernort.

Tipp: Probieren Sie beim gemeinsamen Kochen auch Nahrungsmittel aus, die Ihr Kind sonst nicht anrührt. Brokkoli, Salat oder Vollkornbrot schmecken vielen Kindern plötzlich, wenn sie Bestandteil eines selbst zubereiteten Gerichtes sind. Eine weitere Möglichkeit bietet sich auch durch die optische Gestaltung des Essens. Fröhliche Gemüse-Gesichter werden von den Kleinen viel lieber gegessen.

Das richtige Alter für den Start

Wann Ihr Kind bereit für die ersten Hilfstätigkeiten in der Küche ist, kann pauschal nicht beantwortet werden. So unterschiedlich, wie die Zutaten in Ihrem Kühlschrank, ist auch der Entwicklungsstand jedes Kindes. Sie selbst kennen Ihren Sprössling am besten und können entscheiden, welche Tätigkeiten Sie ihn unbesorgt übernehmen lassen können.

Vor dem Start sollten Sie Ihrem Kind außerdem die wichtigsten Gefahrenquellen in der Küche zeigen. Die heiße Herdplatte, die Steckdose für das Rührgerät und den schweren Messerblock behandeln Kinder dann mit mehr Vorsicht. Bleiben Sie immer bei Ihrem Kind und beaufsichtigen Sie es. Selbst wenn die Aufgabe scheinbar leicht ist, birgt die Küche stets gewisse Risiken.

Sind Sie sich unsicher hinsichtlich des richtigen Alters, helfen die folgenden Angaben:

  • Zwischen eineinhalb bis zu einem Alter von zwei Jahren können Kinder bereits Salat waschen, Obst abspülen und die Salatschleuder drehen. Auch das Mehl, das Mama aus der Schublade braucht, reichen die Kleinen gerne an.
  • Ab einem Alter von zweieinhalb Jahren darf es dann schon anspruchsvoller werden. Hier schwingen Kinder gerne den Kochlöffel und bringen den Erbseneintopf (vorsichtig!) in Schwung. Auch erstes Schneiden und Schmieren mit dem Buttermesser gelingt Kindern in diesem Alter gut.
  • Zutaten in heiße Soßen oder Suppen geben können Kinder ab einem Alter von etwa vier Jahren. Dann ist auch die Zeit gekommen, dem Kind sein erstes Kinderkochmesser in die Hand zu geben und es mit weichen Zutaten in die Kunst des Schneidens einzuführen.
  • Zwischen fünf und sechs Jahren sind Kinder bereits richtige Küchenprofis. Sie halten das Rührgerät, wiegen Zutaten für den Marmorkuchen und können sich bei entsprechender motorischer Entwicklung sogar schon an das Schälen von Karotten und Obst mit dem Sparschäler wagen.
  • Nach dem Kochen ist übrigens auch das gemeinsame Aufräumen und Reinigen Pflicht. Hier können Kinder jeden Alters Ihren Eltern zur Hand gehen und für gute Hygiene in der Küche sorgen.

Wichtig: All diese Angaben dienen nur zur Orientierung! Sie als Eltern können am besten entscheiden, welche Tätigkeiten zum individuellen Entwicklungsstand Ihres Kindes passen und welche Aufgaben lieber noch eine zeitlang aufgeschoben werden sollten.

Ein sicherer Arbeitsplatz für die Kleinsten

Helfen Kinder in der Küche, brauchen sie einen kindgerechten Arbeitsplatz. Selbstverständlich können sie nicht wie Mama oder Papa einfach an der Arbeitsplatte stehen und tatkräftig mithelfen. Utensilien, die bei der Gestaltung eines sicheren Arbeitsplatzes helfen, sind unter anderem:

  • ein standfester und sicherer Tritthocker,
  • rutschfeste Schneidebretter,
  • eine passende Küchenschürze zum Schutz der Bekleidung,
  • kleine Topflappen oder Kinder-Kochhandschuhe.

Wir empfehlen: Kann ihr Kind schon mit einem Messer umgehen und versucht es sich am Schneiden von Gemüse und Obst, so sollte es dies niemals im Stehen tun. Räumen Sie dann besser einen Platz auf dem Küchentisch frei und lassen Sie Ihr Kind dort die ersten Schnitte mit dem Kinderkochmesser tun. 

Achtung, Messer!

Mädchen beim Zerkleinern von Gemüse mit Hilfe eines KindermessersEin besonderer Augenblick ist gekommen, wenn Ihr Kind zum ersten Mal mit einem richtigen Messer arbeiten darf. Gemüse zu schneiden, Cocktailwürstchen in kleine Scheiben zu teilen und den Apfel mundgerecht zu verarbeiten, erfordert jedoch einiges an Geschick. Sie selbst sollten daher entscheiden, wann die Zeit für ein Kinderkochmesser gekommen ist.

Ist es dann so weit, starten Sie am besten mit weichen Lebensmitteln. Statt Kohlrabi und Rettich eignen sich Banane, Blumenkohl, Fleischwurst oder auch Zucchini für die ersten Schneideversuche. Erklären Sie Ihrem Kind den Umgang mit dem Kindermesser, bevor Sie es aus der Hand geben. Weisen Sie auf die Schärfe des Geräts hin und demonstrieren Sie die richtige Schneidetechnik (stets vom Körper wegarbeiten). Erwarten Sie außerdem keine Perfektion, denn am Anfang kann das Schneiden eine große Herausforderung sein. Beim Familienessen dürfte dies jedoch kein Problem darstellen, denn auch schiefe Zucchini-Scheiben schmecken im Auflauf ganz wunderbar. (Bildnachweis: aboikis/Shutterstock.com)

Tipp: Sicherheit geht vor! Für Ihr Kind sollten unbedingt strenge Regeln im Umgang mit dem Kinderkochmesser gelten. Wildes Fuchteln oder auch Herumlaufen mit dem Messer sollte direkt für eine Zwangspause sorgen.

Worauf Sie bei der Wahl eines Kindermessers achten sollten

Auch wenn viele Eltern alleine bei dem Gedanken an ein scharfes Messer in den Händen ihres Nachwuchses Atemnot bekommen, sollten Sie Ihre Kinder nie mit stumpfen Werkzeugen arbeiten lassen. Denn genau das erhöht – wie bei allen anderen Messerarten für Erwachsene auch – die Verletzungsgefahr sogar noch, da mehr Kraft zum Schneiden benötigt wird und man dadurch leichter abrutschen kann. Wichtig ist außerdem, dass das Kinderkochmesser leichter und damit handlicher für Kinder ist, über eine abgerundete Spitze sowie einen Handschutz zwischen Klinge und Griff verfügt.

Tojiro Brisa Bonita KindermesserEin Messer, das alle diese Kriterien erfüllt, ist das Tojiro Brisa Bonita Kindermesser (Affiliate-Link). Hierbei handelt es sich um ein sehr scharfes Werkzeug, das 70 Gramm auf die Waage bringt und in den Farben gelb, grün und rot erhältlich ist. Weiterhin zeichnet es sich durch eine abgerundete Spitze sowie einen fugenlosen Übergang zwischen Klinge und Griff aus. Preislich schlägt es mit rund 22 Euro zu Buche.

Ebenfalls empfehlenswert ist das Opinel Le petit Chef Küchenmesser-Set (Affiliate-Link) mit drei Teilen. Neben einem 73 Gramm schweren Kinderkochmesser erhalten Sie außerdem einen Sparschäler sowie einen Fingerschutz. Messer und Sparschäler verfügen darüber hinaus über einen kleinen Gummiring, der als zusätzlicher Fingerschutz fungiert. Alle Teile liegen gut in der Hand und ermöglichen dem Nachwuchs einen sicheren Umgang trotz der Schärfe. Das Set kommt auf einen Preis zwischen 30-35 Euro.

Übrigens: Wenn Sie weitere empfehlenswerte Kindermesser kennenlernen möchten, werden Sie im verlinkten Beitrag fündig. Hier haben wir insgesamt sieben Modelle für verschiedene Altersstufen miteinander verglichen.

Fazit: Kochen mit Kindern ist ein großer Spaß – Vorsicht und Regeln vorausgesetzt!

Mit der richtigen Ausstattung und aufmerksamen Eltern entdecken Kinder die vielen Aufgaben in der Küche spielend leicht für sich. Es macht Spaß, die Kleinsten mit dem ersten „richtigen“ Kinderkochmesser zu versehen und mitzuverfolgen, wie sie mit jedem Mal sicherer im Umgang werden. Achten Sie beim Kochen mit Kindern jedoch stets auf Sicherheit und altersgerechte Aufgaben. Dann steht dem Küchenabenteuer nichts mehr im Weg!